Namen Ostara, Spring Equinox, Frühlingstag- und Nachtgleiche, Baumfest
Bedeutung Wiedergeburt der Göttin, Erwachen
Datum 21. März
Farben Grün, Rot, Orange und Gelb (Fruchtbarkeit, Licht, erwachende Natur)
Pflanzen Lavendel, Ysop, Veilchen
Essen Eierspeisen, Lamm
Götter Eostre Fruchtbarkeitsgöttin, Morgana, Persephone, Isis
Symbole Wasser, Hase, Hühner, Ei, Neumond, Schmetterlinge, Glöckchen, Wassernymphen, Brunnen

Der Name Ostara wurde abgeleitet von der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre.

In der keltischen Tradition ist dieses Fest das Fest der britischen Seegöttin Morgana, auch Morgan Le Fay genannt. Rituell ist dieser Feiertag der Königin von Avalon und dem Feenland geweiht. Es ist die Zeit der Elfen, Feen, Zwerge und der Verehrung ihrer Plätze. Die Dolmen, Menhire oder Findlinge, welche als die Wohnstätten des kleinen Volkes angesehen werden, symbolisieren die Verbindung zur Unterwelt, aus welcher zu dieser Zeit die Kraft der Erneuerung wieder aus der Erde steigt und sich mit der Kraft der Sonne verbindet.

Besondere Beachtung wird ebenfalls dem Wasser zuteil als Sinnbild für das neue Leben. In Schottland werden noch heute die Quellen und Brunnen festlich geschmückt und rituell einer Weihe unterzogen.

Zu Ostara begegnet der junge Sonnengott, zu Jul als schwacher Lichtbringer geboren, zum ersten Mal der während der dunklen Zeit zur Jungfrau regenerierten Göttin. Es ist die Zeit der Gleichheit, der Fülle der beginnenden Möglichkeiten. Das Licht und das Dunkel sind gleich stark. Mit nun jedem weiteren Tag nimmt die Kraft des Sonnengottes zu, bis er sich zu Beltane mit der Göttin vereint, um neues Leben zu schaffen. Es ist die Zeit des Flirts, des Liebäugelns, Neues wächst zusammen.

Es ist die Zeit der ersten Aussaat, der Keim ist gepflanzt und beginnt zu wachsen. Das Neue schafft sich seinen Raum. Nach der langen Zeit der Innenorientierung beginnt nun wieder die Zeit der vermehrten Außenkontakte. Der Tod ist überwunden und die Zeit der Fülle wird vorbereitet.

Die auch heute noch gebräuchlichen Symbole für Ostara sind uns zu Ostern hinlänglich bekannt. Es sind der Hase als allgemein bekanntes Symbol für Fruchtbarkeit und grenzenlose Vermehrung sowie das Ei, die Urzelle allen Lebens.

Zu früheren Zeiten wurden die Eier rot angemalt, der Farbe des frischen Blutes der Göttin. In der "Weiterentwicklung" wurden die Eier in den Farben der Natur bemalt, wobei jede benutzte Farbe eine rituelle Bedeutung hatte.

Da die Vogelwelt ebenso wie die Hühner in der Winterzeit keine Eier legen, galt der Beginn des neuen Eierlegens als sicheres Zeichen für den Frühling, für die neu beginnende Fruchtbarkeit. Hierdurch ist auch der Brauch des Eiersuchens entstanden. Die früher nicht eingesperrten Hühner legten diese ersten Eier natürlich irgendwo in der Gegend ab, also blieb den Menschen nichts anderes übrig, als diese zu suchen.

Es gilt die Legende, dass zu Beginn aller Zeiten die Große Göttin das Weltenei gebar. Sie wärmte es zwischen ihren Brüsten und ließ es Jahrtausende reifen. Als sich die ersten Sprünge in der Schale zeigten, nahm es die Göttin behutsam und legte es ins große Dunkel. Dort sprang die Schale auf und heraus fiel die ganze Welt, Erde und Wasser, Tiere und Pflanzen. Und aus dem Dotter entstand die Sonne. Und damit die Menschen sich an das große Werk erinnern, werden die ältesten Tierarten der Welt auch heute noch aus Eiern geboren.

Das frische, hellrote Blut galt ebenfalls als Zeichen besonderer Fruchtbarkeit. Junge Mädchen, die zu Ostara ihre erste Monatsblutung bekamen, wurden besonders verehrt. Ihr Blut galt als heilig. Es wurde aufgefangen und zum Segen der Ernte in einem Ritual der Erde übergeben, um die Fruchtbarkeit der Felder magisch zu verstärken.

Zu Ostara werden die Felder vorbereitet. Dies geschah in einem Segnungsritual, der Feldweihe. Vielerorts werden heute noch die Felder vor der Aussaat gesegnet. Dazu werden die Felder vom Bauern abgeschritten und an jeder Ecke des Feldes heilige Kräuter, meist Pfefferminze, Schlüsselblume und Äste des Weidenbaumes, zusammen mit einer Kerze in den Boden gesteckt. Während des Rituals bittet man um eine reichhaltige Ernte und um Schutz für die Felder.

Es ist eine gute Zeit, sich an Personen oder Versprechen zu binden. Das Frühjahr gilt auch heute noch als die beliebteste Zeit für die Hochzeit.

Aber es ist auch eine gute Zeit, sich von Altem endgültig zu lösen und etwas Neues anzufangen. Gedanken, Träume und Wünsche in dieser Zeit sollen besondere Beachtung finden und in Erfüllung gehen. Die Schwere der dunklen Jahreszeit lichtet sich und die Lebenslust nimmt wieder zu.

Symbole sind: Hase, Lamm, Huhn, Brot, Henne, Storch, Fuchs, Veilchen (Opfergabe für Ostara)

Farben: Grün, Rot, Orange und Gelb (Fruchtbarkeit, Licht, erwachende Natur)

Räucherwerk: Weihrauch, Benzoe, Muskatnuss, Rose, Veilchen, Drachenblut, Styrax, Lavendel, Galbanum, Kiefer, Ysop

Dornröschen - Die Wiedergeburt der Göttin

Das Motiv ist uralt. Die Göttin geht hinunter in die Unterwelt und wird dort in einen todähnlichen Schlaf versetzt. Eine der ältesten Darstellungen dieser Geschichte ist der Hinabstieg der Göttin Ishtar in das Reich ihrer Schwester Ereshkigal. Die Motivation der Göttin ist nicht genau genannt. Vielleicht war es einfach nur Neugier, auf jeden Fall entschloss sie sich zu diesem Schritt. Ereshkigal die verletzte Göttin der Unterwelt, war überrascht von diesem Besuch, denn in das Reich der Toten gehörte nichts Lebendiges. Sie wurde wütend und zeigte ihrer wunderschönen mächtigen Schwester, dass es den Zustand der Machtlosigkeit gibt.

Aber ohne die Macht der Göttin, verfiel auch alles andere in eine todähnlichen Zustand. Das Leben wurde angehalten, nichts konnte mehr wachsen oder sich entfalten. Da musste Hilfe von außen kommen, um diesen Zustand zu lösen.

Dieses Grundmotiv hat sich erhalten im Märchen vom Dornröschen. Anders als bei der Göttin, die aus eigener Entscheidung die Schwelle zur anderen Welt überwand, gab es bei der Prinzessin eine gesetzte Ursache. Die Geburt der Prinzessin wurde gefeiert, aber eine der dreizehn Feen wurde nicht eingeladen. So ganz klar wird nicht gesagt, warum gerade diese Fee nicht eingeladen wird, aber immerhin ist sie die 13. Person, und die 13 ist eine Unglückszahl. Gerade diese Fee hat aber ein besonderes Geschenk für die Prinzessin, denn sie führt sie über die Schwelle in eine andere Welt. Die Fee weiß, dass die Prinzessin den Weg zu ihr unweigerlich finden wird. Sie kennt auch den Zeitpunkt, denn dieser ist vorbestimmt.

Es ist der 13. Geburtstag. Nicht zufällig fällt der Zeitpunkt in den Zeitraum, in dem die Umgestaltung des Körpers vom Mädchen zur Frau beginnt. Die meisten Mädchen hatten bereits vor dem 13. Geburtstag ihre erste Menstruation. Die Sexualhormone beginnen im Körper zu wirken, der Körper reagiert entsprechend. Dieser Vorgang erstreckt sich normalerweise über mehrere Jahre. Bei der Prinzessin ist es anders. Es vollzieht sich wie bei einem Insekt. Die Larve verpuppt sich und entzieht sich der Außenwelt. Dort in der Dunkelheit beginnt ein Reifeprozess. Ohne dass es bemerkt wird, beginnt die Wandlung von der Raupe zum Schmetterling. Der Schmetterling ist in den meisten Fällen in der Lage, sich selbst zu befreien. Im Märchen ist es anders. Hier bedarf es der Hilfe von außen. Die versunkene, verschlafene Welt benötigt einen Retter. Jemanden, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

Nicht anders ist die Geschichte von Brünhild, der Tochter Wotans. Sie hat nach Ansicht ihres Vaters als Walküre versagt. Er fällt daraufhin ein äußerst hartes Urteil. Sie wird verbannt auf die Waberlohe, einen Felsen, der von Feuer umgeben ist. Dort liegt sie in einem todesähnlichen Schlaf gefangen. So lange, bis sich ein Held findet, der die Bedingungen Wotans erfüllen kann. In Brünhilds Fall ist nur sie von der Verbannung betroffen. Hier ist etliches vom ursprünglichen mythologischen Stoff auf der Strecke geblieben.